Korrosionsbeständige und nichtmagnetisierbare Stähle - Korrosionsbeständige Ferritische- und Martensitische Stähle

    Ferritische nichtrostende Stähle weisen eine Gefügestruktur aus ferritischem Mischkristall auf.
    Die wichtigsten Legierungselemente derartiger Stähle sind Cr und Mo. Das ferritische, kubisch-raumzentrierte Mischkristallgefüge wird durch spezielle Balance der Legierungselemente erzielt. Cr, Mo u.a. wirken in diesem Zusammenhang als stark ferritstabilisierende Elemente. Die den Austenit stabilisierenden Elemente wie Ni, Mn, C, N werden i.d.R. sehr niedrig gehalten. Der Cr-Gehalt von ferritischen nichtrostenden Stählen liegt üblicherweise bei 12 bis 28%. Speziell bei Hochleistungsstählen (Superferrite) strebt man extrem niedrige C und N-Gehalte an, was sich positiv auf die Zähigkeitsmerkmale auswirkt. Ni wird als zähigkeitsförderndes Legierungselement in geringen Mengen zulegiert. Ferritische Stähle sind stark ferromagnetisch.
    Die Korrosionsbeständigkeit wird im Wesentlichen durch den Gehalt an Cr und Mo bestimmt. Die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion bestimmt der freie Cr-Gehalt, dh. der nicht in Form von Cr-Karbiden abgebundene Cr-Anteil im Mischkristall.
    Im Allgemeinen haben ferritische nichtrostende Stähle eine etwas höhere Festigkeit und sind deutlich beständiger gegen Spannungsrisskorrosion als die austenitischen Cr-Ni-(Mo)- Stähle. Die Umformbarkeit dagegen ist vergleichsweise schlechter und ebenfalls die Zähigkeit, die zudem auch stark vom Querschnitt abhängt. Ferritische nichtrostende Stähle zeigen auch einen ausgeprägten Übergang von duktilem zu spröden Bruchverhalten mit sinkender Temperatur.
    Aufgrund dieser Einschränkungen ist die Anwendung i. d. R. auf dünnwandige Produkte (Bleche, Bänder Rohre) in allen Industriebereichen und in korrosiven Medien beschränkt, z.B. für Haushaltswaren, chemische Prozesstechnik, Magnetanwendungen u.v.m.

    Martensitische nichtrostende Stähle sind ferromagnetisch und weisen hingegen ein Gefüge hauptsächlich aus martensitischer Phase (Kohlenstoff-Martensit) sowie evtl. geringen Anteilen von Sekundärphasen, wie Ferrit, Austenit und Karbiden auf. Derartige Stähle werden durch eine Wärmebehandlung -Härten und Anlassen auf höhere Festigkeiten vergütet. Der Cr-Gehalt liegt bei ca. 12 bis 18% mit Anteilen von Mo und Ni. Je nach C und N-Gehalt erreicht man mit diesen Stählen hohe Festigkeiten und gute Verschleißbeständigkeit.
    Martensitische nichtrostende Stähle zeigen jedoch geringere Zähigkeit und eine relativ hohe Übergangstemperatur, sind schwierig zu Schweißen und erfordern i.d.R. eine anschließende Wärmebehandlung, wodurch die Anwendung meist auf nicht geschweißte Teile beschränkt ist.
    Um ein martensitisches Gefüge zu erzielen, liegen die Cr-Gehalte eher im niedrigen Bereich und ein Teil des Chroms ist in Karbidausscheidungen gebunden. Deshalb ist die Korrosionsbeständigkeit vergleichsweise niedriger und liegt zumeist unter jener der austenitischen Standardstähle. Darum und auch wegen der begrenzten Zähigkeit werden martensitische nichtrostende Stähle dort angewendet, wo höhere Festigkeit und Härte erforderlich sind, z.B. für Schneidwaren, allg. Maschinenbau, Wellen und Befestigungsmittel.

    Eine spezielle Untergruppe der martensitischen, nichtrostenden Stähle, die weichmartensitischen und aushärtbaren nichtrostende Stähle (Supermartensite) erzielen das martensitische Gefüge nicht durch C oder N sondern über höhere Ni-Gehalte bei glzt. niedrigen C und N-Gehalten. Dadurch verbunden ist höhere Zähigkeit, bessere Schweißbarkeit und aufgrund geringerer Abbindung von Cr durch C auch höhere Korrosionsbeständigkeit. Durch Legierungselemente wie Cu, Ti, Al werden aushärtbare Legierungs-systeme (PH-Stähle) erzielt, wodurch eine Festigkeitssteigerung durch die Ausscheidung von intermetallischen aus dem Martensit im Zuge der Wärmebehandlung bewirkt wird.
    Gängige Anwendungen derartiger Stähle sind der Maschinenbau, z.B. Befestigungselemete, Wellen, Federn, Getriebe und der Leichtbau, z.B. in der Luftfahrtindustrie

    BÖHLER Programm

     

    BÖHLER Marke Anwendungssegmente Schmelzroute Marktbezeichnung Werkstoffnummern Standards
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    AMS -
    BS -
    Sonstige -
    Luftfahrt
    Lufterschmolzen 431
    SEL 1.4044
    EN X15CrNi17-3
    UNS S43100
    AISI 431
    EN ISO -
    WL 1.4044
    ASTM -
    AMS -
    BS -
    Sonstige AFNOR Z15CN16-02
    Luftfahrt
    Lufterschmolzen 431
    SEL -
    EN X15CrNi17-3
    UNS -
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM -
    AMS -
    BS S80
    Sonstige -
    Öl & Gas/CPI
    Land Based Turbines
    Lufterschmolzen F6NM
    SEL 1.4313
    EN X3CrNiMo13-4
    UNS S41500
    AISI -
    EN ISO 10088-3
    WL -
    ASTM A182/A182M
    AMS -
    BS -
    Sonstige -
    Öl & Gas/CPI
    Lufterschmolzen -
    SEL 1.4418
    EN X4CrNiMo16-5-1
    UNS -
    AISI -
    EN ISO 10088-3
    WL -
    ASTM -
    AMS -
    BS -
    Sonstige -
    Engineering
    Lufterschmolzen 440A
    SEL -
    EN -
    UNS S44002
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM F899
    AMS -
    BS -
    Sonstige -
    Engineering
    Lufterschmolzen -
    SEL 1.4112
    EN X90CrMoV18
    UNS -
    AISI -
    EN ISO 10088-3
    WL -
    ASTM -
    AMS -
    BS -
    Sonstige -
    Luftfahrt
    Lufterschmolzen 440C
    SEL 1.4125
    EN Z100CD17
    UNS S44004
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM -
    AMS 5630
    BS -
    Sonstige -
    - - -
    SEL -
    EN -
    UNS -
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM -
    AMS -
    BS S533
    Sonstige -
    - - 13-8 Mo
    SEL 1.4534
    EN X3CrNiMoAl13-8-2
    UNS S13800
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM -
    AMS 5864
    BS -
    Sonstige -
    - - 17-7 PH
    SEL 1.4564
    EN -
    UNS -
    AISI -
    EN ISO -
    WL -
    ASTM -
    AMS 5528
    BS -
    Sonstige -

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