Kaltarbeitsstähle werden zur Fertigung von Werkzeugen verwendet, bei deren Einsatz im Allgemeinen eine Oberflächentemperatur von 200°C nicht überschritten wird. Durch Reibungswärme oder bei der Polymerverarbeitung können fallweise aber auch Temperaturen über 300℃ entstehen.
Kaltarbeitsstähle müssen in diesem Temperaturbereich besondere Eigenschaften aufweisen, damit die damit hergestellten Werkzeuge allen bei den zahlreichen Verfahren der spanlosen Formgebung auftretenden hohen Beanspruchungen standhalten können, i.W. hohe Härte, hoher Verschleißwiderstand , gute Zähigkeit, hoher Widerstand gegen Druck und Schlagbeanspruchung und hohe Ermüdungsfestigkeit, geringe Maßänderung bei der Wärmebehandlung und ausreichende Bearbeitbarkeit.
Das Spektrum der Kaltarbeitsstähle umfasst die reinen C-Stähle, niedrig- und mittellegierte Stähle mit höherem C-Gehalt und bevorzugten Legierungselementen wie Mn, Cr, W, Mo, V, bis hin zu den hochlegierten Werkzeugstählen mit hohen Gehalten an Cr, Mo, W, V.
Die erforderliche Eigenschaftskombinationen werden über den, durch Legierungstechnik gezielt eingestellten Karbidgehalt und durch spezielle Wärmebehandlung der Werkzeuge u.z. Härten und Anlassen auf Härtewerte von ca. 50 bis über 64 HRC erreicht. Ausreichend hoher Kohlenstoffgehalt, von ca. 0,5 bis 2% stellt die nötige Aufhärtung sicher. Der Gehalt, der Typ und die Verteilung der Karbide sichert die Verschleißbeständigkeit.
Mit speziellen metallurgischen Herstellverfahren der Kaltarbeitsstähle, wie z.B. Elektroschlacke –Umschmelzen (BÖHLER ISODUR-Güte) oder durch pulvermetallurgische Herstellung (BÖHLER MICROCLEAN-Güte) lassen sich höchstlegierte, hochreine und sehr homogene Produkte herstellen, die sich durch beste Kombination von Härte, Verschleißbeständigkeit, Bruchsicherheit und Ermüdungsbeständigkeit auszeichnen.
Bevorzugte Einsatzgebiete für Kaltarbeitsstähle sind Werkzeuge für Fertigungsverfahren wie Stanzen, Schneiden, Feinschneiden, für die Blechumformung, Walzen, das Kaltmassivumformen, z.B. Prägen und Einsenken, Fließpressen, aber auch für Werkzeuge in der Kunststoffverarbeitung mit Arbeitstemperaturen im genannten Bereich und unterschiedlichste Handwerkzeuge. In vielen Fällen erfüllen auch speziell wärmebehandelte Schnellarbeitsstähle die Anforderungen in Kaltarbeitsanwendungen.
ISODUR -Kaltarbeitsstahl / In Umschmelzgüte
MICROCLEAN -Kaltarbeitsstahl / Pulvermetallurgisch hergestellt
ECOSTAR -Kaltarbeitsstahl / in konventioneller Güte
Um die Stähle aus unserem Portfolio hinsichtlich ihrer anwendungsbezogenen Eignung vergleichen zu können, wurden die Böhler Kaltarbeitsstähle in 3 Gruppen unterteilt.
Wählen Sie hier Ihren lokalen Ansprechpartner